«Die Behörde beschliesst» - zum Wohl des Kindes?

2011, 216 Seiten

21 sw Abbildungen

gebunden

15.5 × 22.6 cm

978-3-03919-203-8

CHF 38.00

Lea Mani, Marco Leuenberger, Loretta Seglias

«Die Behörde beschliesst» - zum Wohl des Kindes?

Fremdplatzierte Kinder im Kanton Bern 1912-1978

In der Schweiz war es in vielen Gemeinden bis weit ins 20. Jahrhundert hinein üblich, Uneheliche, Verwahrloste oder Verwaiste sowie Kinder aus bedürftigen Familien in Pflegefamilien unterzubringen. Ziel dieser Praxis war es, die Armut zu bekämpfen und die zuständigen Gemeinden finanziell zu entlasten. Viele der sogenannten «Verdingkinder» arbeiteten auf Bauernhöfen und wurden wenig ins Familienleben integriert. Da Armut verbreitet als selbstverschuldet galt, verfolgte man mit Fremdplatzierungen auch sozialdisziplinierende Absichten. Die diskriminierenden Erlebnisse wirken bei vielen Betroffenen das ganze Leben lang nach. Das Buch ist das Resultat eines Forschungsauftrages, der im Kanton Bern mit einem politischen Vorstoss angeregt und als interdisziplinäres Projekt an der Universität Basel vom Historiker Heiko Haumann und vom Soziologen Ueli Mäder betreut worden ist.

Pressestimmen

«Den Autoren ist es gelungen, für den Kanton Bern eine geschichtliche Lücke zu schliessen.» (Regierungsrat Neuhaus, Bund, 16.3.2011)

«Trauriges Kapitel.» (Berner Zeitung, 16.3.2011)

«Mit dem Buch ‹Die Behörde beschliesst› liegt endlich die erste wissenschaftliche Studie über das Verdingkinderwesen vor.» (WOZ, 24.3.2011)

"Insgesamt liefert die Studie einen wichtigen und differenzierten Einblick in die Fremdplatzierungspraxis und fördert in diesem Zusammenhang einige erstaunliche Resultate zutage." (Tanja Rietmann, Berner Zeitschrift für Geschichte 2/2013)