Hungerland

2019, 160 Seiten

30 sw und farbige Abbildungen

Gebunden

16 × 23 cm

978-3-03919-465-0

CHF 39.00

Ursula Maurer

Hungerland

Armut und wirtschaftliche Not im Ruedertal um 1850

Es ist kaum bekannt, dass es im Aargau kurz nach der Gründung des Bundesstaates zu einer Hungersnot kam. 1854/55 erwähnen die Behörden sogar mehrere Hungertote. Schauplatz ist das karge und abgelegene Ruedertal. In amtlichen Berichten ist von Vätern die Rede, die Kartoffeln stahlen, damit ihre Familien nicht verhungerten, und von Müttern, die ihre Kinder auf Betteltouren statt in die Schule schickten. Schuld am Elend waren neben den sich seit 1845 wiederholenden Missernten vor allem die niedrigen Löhne, die einseitig auf die Heimweberei und den Landbau ausgerichtete Wirtschaft sowie die mangelhafte Gemeindeverwaltung. Die Autorin schildert die prekären Lebensumstände der Talbewohnerinnen und Talbewohner, erzählt von der Auswanderung nach Nordamerika und Süddeutschland und von der den beiden Gemeinden vom Kanton verordneten staatlichen
Zwangsverwaltung.
Das Buch stellt die Not der Leute und den Versuch, davon wegzukommen, quellennah und anhand konkreter Fälle dar. Es lässt sowohl die von der Armut Betroffenen als auch die für die Fürsorge Verantwortlichen zu Wort kommen und ordnet die Entwicklung im Tal in den historischen Kontext ein.

Ursula Maurer arbeitete als Inventarisatorin für die Denkmalpflege des Kantons Bern und hat unter anderem am Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920 mitgewirkt. Sie ist heute freiberuflich als Historikerin tätig und lebt in Zürich.

Pressestimmen

«Dass Ursula Maurer Historikerin ist, merkt man dem Buch an. Auf eine gute Art. Sie erzählt quellentreu und neutral.» Aargauer Zeitung

«ein spannendes Buch, das sich an ein breites Publikum richtet» Wynentaler Blatt